09.10.2023 von Stavanger nach Kirkehamn

Jetzt habe ich mich mal wieder ein paar Tage nicht gemeldet, ich habe mir aber vorgenommen, den Blog auch für die letzten Tage weiter zu schreiben !!

Aber eigentlich weiß ich gar nicht mehr, wie und mit welchen Worten ich Euch diese vielen ganz besonderen Eindrücke auf unserer Reise noch beschreiben soll. Ich glaube, dass ich alle superlativen Beschreibungen schon mehrfach verwendet habe, aber es geht genauso weiter, wie die Tage zuvor.

Da uns die Einfahrt zum Campingplatz durch ein, mal schnell quer abgestelltes Wohnmobil mit NL-Aufkleber am Vortag ein wenig versperrt war, habe ich den Bulli direkt auf einen feien Stellplatz gesteuert, der, wie sich in der Nacht herausstellte, doch nicht der Ideale war.

Quer durch den Platz, also direkt vor der ersten Reihe und damit auch vor unserem Standplatz, führte scheinbar ein Fußweg. Uns ist echt nicht aufgefallen, dass dieser Weg komplett durch den Stellplatz führte, wir dachten er geht nur bis zum Ende des Platzes.

Leider war dieser Weg auch in der Nacht scheinbar sehr begehrt und so waren da einige „lautere“ Gruppen unterwegs, die mich immer wieder geweckt haben. Nach 3 Uhr kehrte dann aber zum Glück mehr Ruhe ein.          

Wach werden bei Sonnenschein ist ja mittlerweile schon etwas Besonderes für uns geworden. Nach vielen kalten Regentagen gab es heute ein entspanntes Frühstück bei geöffneter Schiebetür. Einfach toll, wenn die Sonne den Innenraum des Bulli’s aufwärmt und die Standheizung mal aus bleiben konnte. Viele Camper waren mittlerweile schon aufgebrochen und so war auch der Platz neben uns schon wieder leer und die Sonne konnte ungehindert auf unser Auto scheinen. Wir haben es richtig genossen.

Auf dem Platz, gab es dann noch eine weitere Besonderheit: ein Häuschen der hiesigen Pfadfinder und die hatten scheinbar auch eine Amateurfunkstation, denn vor dem Haus war eine entsprechende Antenne gespannt. Leider war das Antennenkabel ohne Verbindungsstück direkt in die Hütte geführt und ich konnte die Antenne daher nicht einfach so „anzapfen“. Auch der Versuch, den ich am Vorabend noch unternommen hatte, um die Pfadfinder telefonisch zu erreichen, blieb leider ohne Erfolg. Wie gerne hätte ich die Mainzer Funker mal wieder mit einem guten Signal aus dem Urlaub überrascht, zumal Rudi, dk7pe scheinbar schon meinen Standort gegoogelt hatte und auf einem Bild die Antennen erkannt hat. Tja, war leider mal wieder nix. 🙁

Wir sind dann relativ zügig aufgebrochen, denn wir hatten wieder vor, abseits der Hauptrouten zu fahren und den einen oder andern Stop einzulegen.

Gesagt getan, sind wir dann erstmal eine Ehrenrunde in Stavanger gefahren, weil ich mal wieder trotz Vorbereitung die falsche Ausfahrt in einem Kreisel, von denen es in Norwegen wahrscheinlich Zigmillionen gibt, genommen habe.  Nach zweimal umdrehen, denn wir waren beim ersten Mal im Kreisel eigentlich doch richtig unterwegs, haben wir die kleine, mautfreie Straße gefunden, die uns auch in einen kleinen Fischerhafen abseits der Straßen geführt hat. Es war genauso, wie es uns der nette Österreicher vorgeschwärmt hatte. Ein wirklich idyllischer Platz an dem, nur einen Steinwurf entfernt, ein sehr schöner Sandstrand lag.

Auf dem Weg in den Hafen ist mir schon eine Joggerin aufgefallen, die sehr zielstrebig in Richtung des Hafenbeckens unterwegs war. Am Ende angekommen zog sie einen Großteil ihrer Klamotten aus, um nur noch mit einem BH und einem String-Tanga bekleidet in das Wasser zu springen. Kaum drinn, war sie auch schnell wieder draußen. Muss also ziemlich frisch gewesen sein.

Ein paar Schritte weiter, habe ich dann zwei ältere Fischer in einer der Buden am Kai sitzen sehen, die, als sie mich gesehen haben, ziemlich schnell ihre Ferngläser abgesetzt haben und sich mit einem dicken Grinsen im Gesicht gegenseitig angelacht haben. Was haben die beiden denn da wohl für besondere Beobachtungen gemacht . . .  🙂

Nach diesem kleinen Spaziergang ging es dann weiter in Richtung unseres Fernzieles.

Etwa nach einer Stunde Fahrt, wir waren gerade durch Egersund gefahren, hatten wir Lust auf eine Tasse Kaffee. Rein zufällig haben wir dann an dem kleinen Hafen, direkt neben der Seenotrettungsstation, auch eines gefunden, dass sogar eine Sonnenterrasse hatte.

Das Wetter war einfach super.

Nach einer guten Stunde Pause ging es dann weiter in Richtung der Insel Hidra, wo wir uns in Kirkehamn am Hafen einen Stellplatz für die Nacht ausgesucht hatten.

Und diese Fahrt hatte es Landschaftlich dann wieder in sich. Bis nach Egersund war es schon total schön. Über Berg und Tal, an steilen Felshängen vorbei, einmal um die Ecke und wieder an einem Fjord vorbei über den nächsten Pass mit großen Seen auf dem Plateau, dann wieder Serpentienen runter. Nach jeder Kurve quasi eine andere Sicht mit immer wieder neuen Eindrücken. Ich habe ja am Anfang schon geschrieben, dass mir so langsam wirklich die Worte ausgehen und ich mich eigentlich nicht immer wiederholen möchte, aber es ist halt tatsächlich so, dass nichts so aussieht, wie noch Minuten, Tage oder die Woche vorher. Jeder Landschaftsabschnitt ist etwas Besonderes, was natürlich bei diesem tollen Wetter mit Sonnenschein auch wieder ganz anders wirkt. Ruth hat versucht diese Stimmung in ein paar Videos einzufangen und wir haben Lina, die sich während der Fahrt mal bei uns gemeldet hat, über einen Video Call einmal für ein paar Minuten auf unsere Fahrt mitgenommen. Wir können nur hoffen, dass diese tolle Stimmung auch entsprechend rüber kommt. Wer möchte, kann ja mal die knapp 4 Minuten entbehren und sich den Film ansehen.

Kurz vor dem Etappenziel ging es dann nochmal mit einer Fähre auf die Insel und in dem kleinen Fischerhafen angekommen, konnten wir uns zunächst nicht entscheiden in welche Richtung wir am nächsten Morgen aus unserem Aufstelldachschlafzimmerfenster schauen wollten.     

Wir haben uns dann für die in Richtung des Fjordes mit den Felsen entschieden.

Während Ruth das Abendessen vorbereitet hat, habe ich dann nochmal meine Antennen und die Funkstation aufgebaut und tatsächlich einen Funker aus unserem Ortsverband, Zik, dk8zz (Außenstelle Hunsrück) erreicht. Die Verbindung hat aber leider nicht sehr lange geklappt, denn schon nach ca. 15 Minuten sind die Ausbreitungsbedingungen wieder so schlecht geworden, dass wir uns nicht mehr gehört haben. Ich habe es dann etwas später noch einmal versucht, aber leider keine Funkstationen aus Deutschland mehr gehört. Dafür aber viele Italiener, Spanier und sogar eine Station aus Canada, mit der ich auch eine Verbindung aufbauen konnte. Hat mich dann sehr gefreut.

Nach der ganzen Funkerrei ging es dann relativ zügig in‘s Bett.

Ruth hatte sich schon nach oben verzogen und den Schlafsack, wie jeden Abend, schon für mich vorgewärmt 😉

-Fortsetzung folgt 🙂