In der Nacht hatte es wieder viel geregnet, aber zum Morgen hin ist es zum Glück weniger geworden.
Unser Aufstelldachschlafzimmer war schnell zusammengepackt. Ruth ist da mittlerweile voll der Profi und ich mach nur Handlangerarbeiten 😉
Die Fahrt war wieder sehr abwechslungsreich. Zunächst ging es ein paar Kilometer über eine vierspurig ausgebaute Schnellstraße und dann wieder über eine Bundesstraße. Ab und zu ist es schon komisch, wenn am Straßenrand über Kilometer nichts steht, dann plötzlich eine Bushaltestelle auftaucht und ein paar Meter weiter Briefkästen stehen.
Ich habe bis jetzt immer versucht, spätestens in der Hälfte der Fahrtzeit eine Pause einzulegen. Heute haben wir dafür zunächst aber irgendwie nicht den richtigen Platz mit einem Kaffee gefunden, die meisten Hütten hatten bereits geschlossen. Ich sage nur „out of season“ J, Eine entsprechend große Tankstell der ABC oder Neste Gruppe haben wir auch nicht mehr gesehen. Zum Glück !
Die Blase hat langsam schon massiv gedrückt, als wir mal wieder ein Kaffe Schild gesehen hatten, in dessen Nähe, mitten im Wald, ein altes Blockhaus stand. Und stellt Euch vor, da brannte sogar ein Licht über dem Eingang. Kurz entschlossen sind wir dann von der Hauptstraße runter und nach ein paar Metern standen wir vor einer total schönen alten Hütte, die in früheren Zeiten wohl zu dem alten Forsthaus gehörte, dass direkt dahinter stand.

Und darin war es so gemütlich!! Mit der netten Dame hinter der Kaffetheke sind wir sehr schnell ins Gespräch gekommen und so erfuhren wir, dass die Zimtschnecken die wir auf unsere Teller gelegt hatten, genau wie alle anderen Kuchen täglich frisch, schon früh Morgens zubereitet werden und wir sollten ruhig an dem großen runden Tisch vor dem offenen Kamin Platz nehmen. Während Ruth dann mit dem Google Übersetzer die Finnische Speisekarte übersetzte, haben wir uns wirklich sehr nett unterhalten.
Das Blockhaus war zur einen Hälfte eine Gaststube und im hinteren Teil war noch eine Essensausgabe und ein kleines Museum mit diversen Ausstellungsstücken und Bildern aus den 30er Jahren.




Auf die Frage, was denn heute die Tagessuppe wäre, bekamen wir kurz und knapp die Antwort: Elch
Das musste ich unbedingt probieren. Also rüber an die Essensausgabe und einen Teller Elchsuppe geholt. Das Elch – Fleisch schmeckt total lecker. Schon so ein bisschen nach Wild, aber lange nicht so wie wir es vom Wildschwein oder Reh gewohnt sind.

Wir haben dann noch fast eine Stunde am Feuer gesessen und einiges über die Geschichte der Gebäude und der Waldarbeiter erfahren. Das war wirklich sehr Interessant.
Dann ging es weiter in Richtung Norwegen und jetzt wissen wir auch was Ruths Vater meinte, als er uns gestern Abend am Telefon fragte, ob wir die Achterbahn schon gefahren währen. Die Bundesstraße 92 ist wirklich eine Achterbahn, hoch – runter, noch höher und auf der Kuppe steht dann ein Schild 9% Gefälle, kaum in der Senke angekommen geht’s auch schon wieder hoch. Und das über eine ganz schönlange Entfernung . . .
Dafür wurden wir aber auch damit belohnt, dass am Straßenrand plötzlich eine Herde Rentiere standen. Wir waren da so scnell vorbei, dass wir kurz darauf einfach noch einmal umgekehrt sind, um die Tiere aus nächster Nähe fotografieren zu können.
Der Grenzübergang nach Norwegen war dann wieder total enttäuschend. Ich hatte mir schon Gedanken gemacht, dass wir vielleicht ein bisschen zu viel Wein dabei haben, aber eine Kontrolle fand überhaupt nicht statt. Und jetzt ist mir auch wieder eingefallen, warum das so ist. Und, wer weiß das von Euch auf Anhieb? (ich vermute alle. OK, ich hab halt heute Mittag nicht daran gedacht).


Nach Karasjok zum Campingplatz, war es dann von der Grenze aus nur noch ein kurzes Stück.
Der Platz ist wirklich sehr schön. Wir haben aus unserem Aufstelldachschlafzimmer einen sehr schönen Blick über den Fluss auf die Stadt. Die Ausstattung ist super. Küche, Toiletten und Dusche sehr sauber und modern. Und: wir hatten heute Abend die Sauna für uns ganz alleine und durften sogar das Feuer im Ofen selbst machen. War echt sehr, sehr schön.


Und jetzt get‘s ins Bett, denn morgen wartet die Königsetappe zum Nordkap (265km und etwa 4 Stunden Fahrtzeit) auf uns und wir wollen nicht allzu spät losfahren.
Da fehlen jetzt leider noch ein paar Bilder (Achterbahn und Rentiere), aber der PC möchte die SD Karte vom Foto nicht erkennen. Ich könnte mal wieder . . . Hoffentlich finde ich hier irgendwo eine Mediamarkt, damit ich mir ein „Asbach uraltes“ USB Kabel kaufen kann. Deham fliescht genuch von dem alte Zeich erum 🙁
-Fortsetzung folgt 😉