Alles wird gut, oder besser: wieder trocken

Dienstag, 29.07.2024

Die Überfahrt war dann doch anstrengender als wir uns das gedacht hatten. Ab ca. 0 Uhr hat das Wetter umgeschlagen und es war dann schon ein wenig Seegang zu spüren, was uns aber nichts im Sinne von Übelkeit ausgemacht hat, sondern wir waren einfach nur müde und hatten keine Lust bei diesem Sauwetter noch in Visby einen Stellplatz zu suchen. Schon vor zwei Jahren, auf unserem Trip zum Nordkap, nutzten wir für die Suche die App Park4night (sehr zu empfehlen, kostet zwar was, kann aber Monatlich gekündigt werden). Da hatten wir auch schon was für diese Nacht gefunden, waren aber auch nochmal 20 Minuten zu fahren. Die Fähre legte pünktlich an und da wir auf dem dritten Platz zur Ausfahrt gestanden hatten, waren wir auch ziemlich schnell draußen. Die Scheibenwischer sind sofort auf die höchste Stufe gegangen, aber trotzdem war die Sicht äußerst bescheiden. Bis wir dann die richtige Strecke gefunden haben, konnte ich mal wieder meinem neuen Hobby, dem „Kreisel zweimal fahren“ nachgehen. Es war halt wirklich absolut schlechte Sicht. Teilweise konnte man die Schilder kaum lesen. Als wir dann am Stellplatz Angekommen sind haben wir das Aufstelldachschlafzimmer hoch gefahren und ohne das Auto zu verlassen die Bettwäsche aus dem Kofferraum geholt. Auf dem letzten Gang zur Toilette habe ich dann trotz Regenjacken die Haare nochmal so richtig schön gewaschen bekommen. Und dann kam die erste große Überraschung: es tropfte auf den Fahrer- und Beifahrersitz. Keine Ahnung woher des Wasser gekommen ist. Auf den Fahrersitz legten wir dann ein paar Handtücher und der Beifahrersitz bekam die Spülschüssel. An den Seitenteilen der Plane tropfte es zwar auch ein wenig, aber alles egal, wir waren so platt das wir in den Schlafsack gekrochen sind und trotz des starken Windes, der gewaltig an der Plane und dem Bulli wackelte, eingeschlafen sind.

Am Morgen dann die zweite Überraschung: die Plane hatte sich an zwei Stellen vom Dach gelöst und dort ist dann scheinbar so viel Wasser eingedrungen, dass die Matratze an zwei Stellen, der Schlafsack und sogar die Klamotten auf der Rückbank teilweise gut durchnässt waren. Ja super !!

Die  vordere Ecke konnte ich zwar wieder schließen, aber an die Hintere bin ich nicht richtig dran gekommen.  Wir haben dann das Dach zu gefahren, einen kleinen Spaziergang auf den Klippen gemacht und sind anschliesend zu unserem nächsten Stellplatz gefahren.

Dort haben wir dann mitbekommen, dass es in der Nacht wohl ein so starkes Unwetter gegeben hat, dass mehrere Zelte davon geflogen sind und die Leute teilweise im Gemeinschaftsraum übernachten mussten. Nachdem wir unseren Platz belegt und das Dach des Bulli zum Trocknen wieder aufgefahren haben, ist die Matratze, der Schlafsack und die Handtücher dann erstmal zum Trocknen über den Fahrradständer gehängt worden. Zum Glück hat die Sonnen geschienen und dafür gesorgt, dass alles wieder getrocknet ist. Bis auf die Sitzbank, die hat noch etwas länger gebraucht. 

Der heutige Tag sollte aber auch der erste Tag auf den Spuren der Astrid Lindgren sein. Schließlich sind wir nicht ohne Grund auf die Insel Gohtland gekommen. Hier steht in einem Vergnügungspark die originale Villa Kunterbunt. Als sie nach den Dreharbeiten abgerissen werden sollte, fand sie ein Geldgeber, der die sie am Drehort abbauen und an diesem Platz wieder errichten ließ.
Zum Glück konnte man zur Besichtigung der Villa ein einfaches Besucherticket kaufen und musste nicht das aus meiner Sicht völlig überteuerte Tagesticket für alle Attraktionen im Park mit bezahlen.

Wir haben dann mal eine Runde durch den Park gedreht, im Restaurant eine Tasse Kaffee getrunken und haben auf dem Weg zur Villa Kunterbunt mitbekommen, dass da wohl gerade eine Vorführung  läuft.
Da auf den Rängen vor der Villa noch genug Platz gewesen ist, haben wir uns ein fach mal dazu gesetzt und die Aufführung angesehen. Ihr werdet es kaum glauben, aber obwohl wir den Text in Schwedisch nicht verstanden haben, wussten wir genau worum es geht. Da uns auch die Melodien bekannt waren, konnten wir die Texte einfach auf Deutsch mitgesungen. War total lustig, ein Wiedersehen mit Pippi und allen dazugehörigen Personen. Für die nächste Vorstellung haben wir uns dann vorgenommen pünktlich an der Villa zu sein um alles von Anfang an mitzubekommen. In der Zeit bis dahin waren wir dann am Bulli und konnten alles, was zum trocknen aufgehängt war, wieder in den Bulli räumen.

Die zweite Vorstellung der Geschichte von Pippi Langstrumpf haben wir uns dann ganz ansehen können, und danach gab es dann natürlich ach die Möglichkeit noch ein paar Fotos zu machen und die Villa zu besichtigen. Aber seht selbst  . . .     

Am Abend wurden dann noch zwei sehr wichtige Telefonanrufe getätigt, denn wir duften Pia und unserem Lars zu ihrem Geburtstag gratulieren. Pia hatte uns extra eine Flasche Prosecco mit auf die Reise gegeben, damit wir aus der Ferne mit Ihr anstoßen konnten. Lars hatte, mit der Familie in unserem Haus / Garten gefeiert. Natürlich haben wir uns auch bei Ihm gemeldet und auf sein neues Lebensjahr angestoßen. Bin mal Gespannt wie Haus und Garten nach seiner feier aussieht, wenn wir zuhause ankommen. Der Rest des Abends war dann noch sehr gemütlich und wir waren froh, dass wir die Abendsonne (mit Prosecco) am Strand genießen konnten bis sie am Horizont ins Meer gefallen ist.

. . .  Fortsetzung folgt . . .