Fähre oder nicht Fähre, dass wird heute die Frage

Montag 28.07.2025

Nach einer wirklich angenehmen ruhigen Nacht wurden wir morgens mal von der Sonne geweckt. Den Wecker hatten wie ausgelassen, denn heute sollte es mal einen mehr oder weniger Bummeltag geben.  Außer gemütlich Frühstücken ein bisschen was einkaufen gehen und die rund 220 km bis zur Fähre nach Visby in Oskarshamn zu fahren, hatten wir nichts Besonderes vor.

Da die Sonne uns wirklich an diesem morgen schon so sehr verwöhnt hat, haben wir beschlossen die Stühle und den Tisch auszupacken und im Freien zu frühstücken. Und das war genau richtig. Wir haben es sehr genossen!

Nach dem alles wieder gespült und die Bettsachen an ihrem Platz verstaut waren, sind wir noch einmal eine Runde über den kleinen Campingplatz gelaufen. Als wir dann am Wasser vorbei gekommen sind, konnte sich Ruth wieder nicht beherrschen und Schwupps stand sie im Wasser.

Mit quasi frisch gewaschenen Füßen ging es dann zunächst, wir immer auf den kleineren Sträßchen, nach Kallinge zum Werksverkauf der Fa. Ronneby Bruk. Dort gibt es immer mal wieder Angebote für gusseiserne Pfannen, Töpfen und, und, und. Wieder mal ein Tipp meines Kollegen Matthias, dem ich dann auch eine kleine Pfanne mitbringen sollte. @ Matthias: Einkauf erledigt 😉

Aber nicht nur der Einkauf für Matthias wurde erledigt, nein, für uns war natürlich auch noch etwas in dem Körbchen, dass an die Kasse getragen wurde. Ruth backt ja für ihr Leben gerne, was lag da also näher als auch eine Pfanne zum Packen von Poffertjes Einzukaufen. Leider sind uns ein paar Leute zuvorgekommen und haben uns die zwei letzten gusseisernen 4,2 Liter Kochtöpfe vor der Nase weggeschnappt. Als ich dann mit dem Ausstellungsstück an die Kasse zum bezahlen bin, sagte mir die bis dahin noch ganz nette Verkäuferin, dass sie den Karton für mich holen würde. Als sie merkte, dass der Topf der letze gewesen ist, meinte sie, dass keiner mehr an Lager wäre und sie diesen noch als Ausstellungsstück benötige. Meine Frage warum sie etwas ausstellen müsse was sie nicht mehr habe, wurde dann mir einem Achselzucken und der lapidaren Bemerkung „das ist halt so“ abgetan. Eine weitere Diskussion brachte dann nur noch weiter Ausreden. Also, hier hat sich wieder bestätigt, dass es gut ist nicht mehr alles verstehen zu wollen . . .

Nach diesem dann doch eher unbefriedigendem Einkaufsbummel ging es dann direkt weiter nach Oskarshamn. Wie immer auf den Seitenstraßen entlang der Ostsee. Gegen Nachmittag plagte uns dann plötzlich ein furchtbarer Kaffeehunger, doch in all den kleinen Ortschaften durch die wir gefahren sind, war kein einziges Kaffee zu finden. Plötzlich stand eine kleine Tafel mit der Aufschrift „Bröhms Kaffee“ am Wegesrand. Ich hätte es beinahe übersehen, aber Ruth hat mich freundlich darauf hingewiesen . . .
Aber es war immer noch kein Kaffee in Sicht. Stattdessen kamen wir an einen großen Bauernhof mit Hofladen und einem riesigen Spielplatz vorbei. Aber kein Kaffee weit und breit. Dann kam plötzlich wieder ein Schild direkt mit einem Pfeil nach links in einen Feldweg. Zum Glück ist im Bulli ja alles so gut verstaut, dass nichts vom Rücksitz durch die Gegend fallen kann, außer dem PC, ein paar Jacken und, und, und.

Dafür haben wir einen größeren Parkplatz mitten im Nirgendwo und wieder eine Hinweistafel gefunden. Nach zwei Minuten Fußweg sind wir an ein älteres Haus mit Scheune und einem riesigen Garten.
Gekommen in dem lauter, teilweise besetzten Tischen waren. Das war genau das richtige für uns!! Eine kleine Theke mit leckeren Kuchen, so richtig Uhrig.

War alles total leggar und vom Preis her auch ganz OK.
Danach ging‘s dann mal über eine Schnellstraße weiter in Richtung Oskarshamn, wo wir die nächste große Überraschung bekommen sollten.
Seit Tagen hatte ich versucht eine Überfahrt mit der Fähre auf die Insel Gotland nach Visby zu buchen. Immer wurde mir angegeben, dass das so kurzfristig (drei Tage im voraus = kurzfristig) nicht mehr möglich sei. Also wie immer direkt zum Fähranleger und an den Schalter. Der war aber noch geschlossen und macht erst um 18 Uhr wieder auf, könnte für die Fähre um 20 Uhr dann schon ganz schön knapp werden. Aber, wird schon werden. Dachten wir zumindest zu dem Zeitpunkt noch. Ursprünglich hatten wir für die Insel zwei Nächte, aber dann wieder nur eine Nacht eingeplant. Wir wollten mit der mittags oder Abendfähre rüber und ein Tag später mit der Abendfähre wieder zurück. Ich hatte dann nochmal auf der Homepage nachgesehen und gelesen, dass keine freien Plätze zu unseren Wunschzeiten mehr zur Verfügung ständen. Für die späteren Fähren wurden dann Preise bis zu 700€ hin und zurück aufgerufen. Das war uns die Villa Kunterbunt dann doch nicht wert. Aber es war ja noch keine 18 Uhr und dann werden wir mal sehen . . .
Pünktlich waren wir dann am Schalter zu Stelle und es war auch nur ein Pärchen vor uns, die dann für den nächsten Tag eine Überfahrt fest gebucht haben. Und dann ging der Spaß so richtig los. Ich habe gefragt, ob denn für die Fähre um 20 Uhr noch ein Plätzchen für unseren Bulli zu haben wäre. Dem war nicht so, wir könnten uns aber auf die „Last minit“ Spur stellen und wenn noch etwas frei wäre könnten wir dann mitfahre. Die Frage nach dem Preis konnte sie uns aber nicht beantworten, was uns ein wenig stutzig machte. Ohne zu wiesen was es kostet stelle ich mich doch nicht an die Fähre. OK dachten wir, versuchen wir es mal mit der 23 Uhr Fähre. Als wir die gleiche Antwort bekommen haben wurde ich ein wenig, na sagen wir mal ungehalten. Es könne ja wohl nicht sein, dass die Preise nicht bekannt wären!?! Die junge Damen schaute dann nochmal nach, und siehe da es gab einen Preis: rund 700 Euro hin und zurück, aber Plätze wären keine mehr frei . . .

Wir sind dann etwas ungläubig abgezogen und als wir wieder im Bulli saßen, habe ich dann nochmal nach den Preisen und freien Plätzen gegoogelt und sowohl zum Preis als auch zu den freien Plätzen ganz andere Angaben gefunden. Also wieder rein in die gute Stube, das Handy auf den Tresen gelegt und meiner Verwunderung mal versucht in netten Worten rüber zu bringen. Als uns die Dame sah, schaute sie zwar ein wenig komisch, hat sich dann aber wirklich alle Mühe gegeben um uns zu helfen.

Was wir denn für einen Camper hätten? Ich habe ihr dann wieder gesagt, dass es ein VW T6 California Ocean sei. Nachdem sie sich den Bulli dann noch einmal aus Ihrem Kabäuschen heraus angesehen hatte meinte sie, eben sei da zufällig ein Platz bei den PKW’s frei geworden, den könnte sie wenn wir wollen, fest für uns buchen und für die geplante Rückfahrt sei es auch kein Problem, da wären noch genug Plätze frei. Und das alles zu einem Preis, der deutlich unter den 700€ lag. Na alla, geht doch, schwere Geburt erfolgreich abgeschlossen.
Anschließend sind wir nochmal an den kleinen Jachthafen gefahren und haben etwas zu Abend gegessen. Wir hatten jetzt ja noch ein wenig Zeit. Pünktlich um 21:30 Uhr waren wir dann am Hafen und bereit für den Check in. Die Wartezeit bis zur Überfahrt habe ich dann damit verbracht, die noch ausstehenden Berichte für das Holzturmblättche zu schreiben.

Glückwunsch an unseren Chefredakteur Karlheinz, dk8kk. Die vorliegende Ausgab ist wieder sehr gelungen. Wer sich das mal anschauen möchte:https://dl0mz.de/wp-content/uploads/hb25_4.pdf

Einziger Wehrmutstropfen war noch, dass wir uns dann nach einer dreistündigen Überfahrt, also um 2 Uhr nachts noch einen Stelllatz suchen mussten und das dann wohl eine eher kurze Nacht werden würde.
Auf der Überfahrt haben wir dann gemütlich etwas getrunken und versucht ein kleinwenig zu schlafen.

. . . .  Fortsetzung folgt . . .