Sonntag 27.07.
Einer der Nachteile des Stellplatzes war ein ziemlich übel, fast ätzend riechendes Lüftchen, das vom Wasser aus kommend über den Platz zog. Aber nie mit der gleichen Intension sondern in verschieden stark ausgeprägten Schüben. Unsere Camper-Nachbarn hatten uns schon am Samstag, direkt nach unserer Ankunft vorgewarnt, dass es am Morgen noch schlimmer gewesen sei.
Das ist zum Glück aber nicht eingetroffen. Es roch zwar immer noch übel, aber nicht mehr so dolle wie am Vorabend. Zum Frühstück wollten wir uns aber dann doch einen andern, wohl Riechenderen Platz suchen. Daher sind wir quasi direkt nach dem Aufstehe und dem Verstauen unsere Aufstelldachschlafzimmerutensilien (Bettwäsche) los gefahren. Außerdem hatten wir an diesem Tag ja schon einiges vor.
Nach kurzer Fahrt, wieder abseits der Hauptstraßen, haben wir dann tatsächlich ein Plätzchen gefunden, ganz so wie wir es uns vorgestellt hatten. An einem kleinen Hafenbecken, nix los, strahlender Sonnenschein, äfach nur schee halt.


Nach einem ausgiebigen Frühstück, noch gab’s die guude Meenzer Fleischworscht, ging es dann zum ersten Punkt unserer „Besichtigungstour“ nach Ystad. Dort besichtigten wir zunächst die alte Stadtkirche. Der Boden sah genauso aus, wie die Pflastersteine auf der Straße, als hätte man die Kirche einfach auf die Straße gebaut.


Schon hier ist uns aufgefallen, dass in der Kirche neben einer Orgel auch ein Klavier oder sogar ein Flügen steht. Was uns auch besonders gut gefallen hat, war der sehr schön eingerichtete Gotteskindergarten. Es gibt einiges an Anregungen, wie man den in unserer Heimatgemeinde St. Petrus Canisius wesentlich schöner gestalten könnte.
Beim anschließenden Rundgang durch die Altstadt sahen wir dann noch ein paar besondere Sehenswürdigkeiten und sind an einigen Drehorten der Krimiserie Wallander vorbeigekommen.

So doof das vielleicht klingen mag, aber einer unserer ersten Anlaufpunkte in jeder Stadt ist das Büro der Touristeninformation. Dort bekommt man fasst immer einen kleine völlig ausreichenden Stadtplan, der in Verbindung mit einem Reiseführer so einiges an Fußweg verringert. Dort haben wir auch erfahren, dass dem Schreiberling des Reiseführers ein kleiner Fehler unterlaufen ist. Als wir uns erkundigten, welche Bewandtnis es mit dem Pferd auf dem Brunnen hat, schaute man uns sein wenig verdutzt an und wir wurden gefragt, welchen Brunnen wir denn meinten. Dabei stellte sich dann heraus, dass die Skulptur auf dem Brunnen, also das angebliche Pferd, in Wirklichkeit einen Drachen darstellt. Das werden wir dem Verfasser wohl bei Gelegenheit mal mitteilen 🙂

Anschließend ging es dann noch in das alte Klosterkirche der grauen Mönche (oder so).

Im Vergleich zu der ersten Kirche war das eher ein trister grauer Bau. Passt also perfekt zu dem Namen.Dafür war der Klostergarten aber umso schöner!

Eine nette Begebenheit hatten wir da auch noch. Als wir nach dem Eingang der Klosterkirche suchten, trafen wir am Hauptportal ein älteres Ehepaar, das auch auf der Suche nach dem Eingang war und uns schon ein wenig Hilflos vorgekommen ist. Während eines sehr netten Gespräches haben wir dann erfahren, dass sie auf den Tag genau vor 50 Jahren in dieser Kirche geheiratet hatten und sie deswegen extra gekommen seien. Sie waren sehr enttäuscht, dass die Kirche verschlossen war und hatten den Besuch eigentlichschon abgeschrieben.
Als wir dann gemerkt hatten, dass der Weg in die Kirche durch den Klostergarten in das Museum führt, bin ich noch einmal zurück gelaufen um das dem Jubelpaar mitzuteilen. Die Beiden haben sich total gefreut. Solch strahlende Augen sieht man sonst nur bei kleinen Kindern zu Weihnachten.
Da war sie die gute Tat für den Tag!
Nach einer Tasse Kaffe und einem Stück Kuchen vor dem Kirchengebäude ging es dann weiter in Richtung Valleberga. Da haben wir uns auch eine besondere Kirche angesehen, die in Etappen gebaut wurde. Zunächst gab es einen Rundbau, der dann um verschiedene Seitenbauten ergänzt wurde. Neben einem zusätzlichen Glockenturm der im Laufe der Jahrhunderte auch in die Kirche integriert wurde, steht dort mit etwas Abstand auch ein alter Verteidigungsturm.


Als wir an der Kirche angekommen sind, wurde in dem alten Rundbau gerade ein Gottesdienst gefeiert. Da wir diesem nicht stören wollten, sind wir zum rückwärtigen Eingang in den Anbau der Kirche und konnten den Gottesdienst von dort aus verfolgen. Interessant war dabei, dass wir anhand der Melodien einige Lieder erkannten und den deutschen Text leise mitsingen konnten. Auch das Hochgebet und das Vater Unser waren eindeutig zu erkennen. Nach dem der Gottesdienst beendet war sind wir dann in den Rundbau gegangen wo wir sehr freundlich empfangen wurden. Nach dem Gottesdienst gibt es scheinbar immer Kaffe und Kuchen. Wir haben noch einiges über die Kirche erfahren.
In der Kirche ist uns dann auch wieder etwas aufgefallen was wir schon zuvor bemerkt hatten.
In allen Kirchen hängen große Kronleuchter, die alle mit Kerze und elektrischem Licht bestückt sind. Fa die Kerzen angebrannt waren, gehen wir davon aus, dass das elektrische Licht nur bei Bedarf als Ergänzung eingeschaltet wird. Ist mir in dieser Art bei uns noch nie aufgefallen.

Als letzer Punkt dieses Tages stand dann noch Ales stenar auf dem Programm. Die Bilder sprechen Bände.



Nein, wir sind nicht zufällig von der Straße abgekommen und in Schottland gelandet.
Diese Steine stehen tatsächlich in Schweden. Angeblich stehen dort 59 Steine, die in der Formation an einen Schiffsrumpf erinnern. Danke für den Tipp an meinen Kollegen Matthias, die Fahrt dort hin hat sich wirklich gelohnt.
Nach nicht ganz vier Stunden Autofahrt und sehr viel Besichtigungen haben wir uns dann einen Campingplatz in Ronneby ausgesucht. Wir haben zwar einen der letzten Stelllätze bekommen, aber von dort aus auch noch Sicht auf das maximal 50 Meter entfernte Meer gehabt.

Wie es der Zufall so will, wurde der Zeltplatz von dem dort ansässigen Handballclub unterhalten.
Und da wir ja mit Handball mal absolut garnix am Hut haben, haben wir die Stellgebühren sehr gerne bezahlt.
. . . Fortsetzung folgt . . .